Die SG Wattenscheid 09 hat das Auftaktspiel nach dem Abstieg in die Oberliga Westfalen verloren. Trotz spielerischer Überlegenheit und einem dicken Chancenplus entführte der Gegner, die SG Finnentrop/Bamenohl, mit einem 3:1 (1:0)-Sieg drei Punkte aus dem Lohrheide-Stadion.
Die Hausherren erwischten einen guten Start in die Partie und scheiterten bereits nach vier gespielten Minuten in Person von Marco Cirillo an der Querlatte. Auch Felix Casalino war mit seinem Abschluss im Strafraum nicht vom Glück verfolgt (17.). „Wir kamen gut rein, setzten den Gegner unter Druck und hatten direkt gute Chancen. Mein Team war die spielbestimmende Mannschaft und hat eigentlich nicht wirklich viel zugelassen“, analysierte SGW-Trainer Christian Britscho.
Doch waren es die Gäste aus dem Sauerland, die überraschend in Führung gingen. Ein langer Ball in die Spitze hebelte die Defensive der Wattenscheider aus, Bernie Lennemann zog allen Verteidigern davon und traf zum 1:0 (35.). „Die Anzahl der Absicherung nach einem Eckstoß hat gepasst, nur die Positionierung nicht. Der Gegner hat es clever ausgenutzt“, erkannte Britscho.
Ebenso unglücklich: Mannschaftskapitän Jeffrey Malcherek musste den Platz nach einem Pressschlag im ersten Durchgang verletzungsbedingt verlassen. Wie schwer die Verletzung wiegt und wie lange der Verteidiger ausfallen wird, sei noch unklar.
Alu-Hattrick und Konterpech besiegeln Wattenscheid-Niederlage
Nach dem Seitenwechsel traf SGW-Knipser Casalino zunächst erneut nur das Aluminium (52.), wenig später erhöhte Finnentrop nach einer Kontersituation durch Daniel Tews auf 2:0 (62.). Aus Sicht der Wattenscheider wurde es im letzten Spieldrittel dann noch unglücklicher: Nachdem Marco Cirillo den nächsten Latten-Kracher auspackte, legte der Gegner im direkten Gegenzug mit dem 3:0 durch Tews noch einen drauf (75.).
„Wir kriegen insgesamt vier Schüsse auf unser Tor, mit dieser Quote könnte man normalerweise leben“, erklärte „Nullneun“-Coach Britscho und führte fort: „Davon waren aber leider drei drin. Die Gegentore sind aus identischen Szenen entstanden. Eine schlechte Positionierung und das Verlieren von eins-gegen-zwei-Situationen hat uns um den Lohn gebracht.“
SG Finnentrop/Bamenohl: Shaqiri - Meyer, Humberg, C. Hennes, Kourouma, Dettmer (87. Kremer) - P. Hennes (82. Schmitt), Kümhof, Scheppe (90. Santana), Schrage (60. Tews) - Lennemann (70. Jung)
Schiedsrichter: Dominic Stock
Zuschauer: 608
Tore: 0:1 Lennemann (35.), 0:2 Tews (62.), 0:3 Tews (75.), 1:3 Dimopoulos (83.)
Der 1:3-Anschlusstreffer von Alexandros Dimopoulos war nicht mehr als Ergebniskosmetik (83.). Britscho verärgert: „Auf dem Zettel hatten wir deutlich mehr Chancen, trafen aber erst in der Schlussphase. Dann darfst du dich nicht wundern. Das war ein beschissener Tag, weil wir das Spiel und unseren Kapitän verloren haben.“
Sein Gegenüber, Finnentrop-Coach Ibou Mbaye, wählte seine Taktik erst kurz vor Spielbeginn, sollte damit aber genau ins Schwarze treffen: „Als wir hier angekommen sind und den Platz gesehen haben, mussten wir unseren Matchplan verändern. Anders hätten wir keine Chance gehabt. Umso mehr freue ich mich, dass unser Vorhaben aufgegangen ist. Wir standen kompakt und sind über Konter gekommen. Das erarbeitete Glück war am Ende auf unserer Seite.“